M2.2 peri.polis 2030

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M2.2

Einführung

  1. Peripherie (altgriechisch περιφέρω periphéro „herumtragen“): „Umgebung“ oder „Umfeld“ im Gegensatz zum Kernbereich oder Zentrum
  2. Metropole (altgriechisch μητρόπολις mētropolis, deutsch ‚Mutterstadt‘): Großstädte, die einen politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt einer Region oder gar eines Landes bilden
  3. Polis (altgriechisch πόλις pólis ‚Stadt‘, ‚Staat‘): Staatsverband (im antiken Griechenland)

Die Peripherie größerer Städte droht vielerorts durch ungünstige Strukturmerkmale in der allgemeinen Entwicklung zurückzufallen. Dabei entsteht eine immer größer werdende Kluft zwischen strukturschwachen und -starken Regionen. Hierfür können unter anderem folgende Punkte Gründe darstellen:

  • Schlechte Erreichbarkeit: Durch die meist geringe Bevölkerungsdichte sind periphere Ort schwach an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Zusammen mit einem geringen Angebot an Arbeitsplätzen vor Ort führt dies zu vermehrter Abwanderung.
  • Digitalisierung: Mobilfunk- und Breitbandnetze sind noch lange nicht in allen peripheren Gemeinden verfügbar.
  • Stagnierende Bevölkerungsentwicklung: Eine niedrige Standortattraktivität führt zu schwacher bis gar keiner Zuwanderung bei gleichzeitiger Abwanderung vor allem jüngerer Zielgruppen.
  • Mangelnde Grundversorgung: Durch den Wegzug sinkt das Angebt an medizinischer Versorgung, Bildung und Kultur.
  • Geringe Wirtschaftskraft: Durch die geringe Wertschöpfung der Landwirtschaft (Primärsektor), den Wegfall von Arbeitsplätzen in der Industrie (Sekundärsektor) und einen verlorenen Anschluss an den Dienstleistungssektor (Tertiärer Sektor) wird ein Kreislauf der Arbeitslosigkeit und Abwanderung in Gang gesetzt und aufrecht gehalten.

Den Problemen der Peripherie stehen wichtige gesamtgesellschaftliche Entwicklungen gegenüber. Steigende Mietpreise, Wohnungsnot, Klimawandel, ortsungebundenes Arbeiten und fortschreitende Digitalisierung erzwingen und ermöglichen gleichzeitig einem immer größer werdenden Teil der Gesellschaft die Herauslösung aus dem urbanen Kontext der Großstadt.

Parallel zu historisch gewachsenen Zentren der Innenstädte könnte sich die Peripherie als bislang unterschätzter aber lebenswerter Ort entwickeln und sich sowohl im digitalen, als auch im (um-)gebauten Raum zur peri.polis 2030 manifestieren.

Aufgabe

Am aktuellen Beispiel des Aachener Vorortes Eilendorf soll ein stadtplanerischer und architektonischer Entwicklungsprozess angestoßen werden.

Schwerpunkte im ersten Semester liegen dabei auf der Auseinandersetzung mit dem Vorgefunden, dem Aufspüren von Problemen und Potenzialen und der daraus resultierenden Erarbeitung von Programmen für das Umfeld des Eilendorfer Marktes.

Im darauf folgenden Semester sollen die erarbeiteten Programme in Studien und Entwürfen überprüft, optimiert und ausgearbeitet werden.

In diesem Kooperationsprojekt soll eine Auseinandersetzung mit einer offenen und zugleich stark ortsbezogenen, städtebaulichen Fragestellung im akademischen Raum organisiert werden. Der Eilendorfer Markt ist hierfür vielfach prädestiniert.

Innerhalb der Stadtverwaltung Aachen werden folgende Fachbereiche in den Prozess eingebunden:

  • Fachbereich Stadtentwicklung, Stadtplanung und Mobilitätsinfrastruktur
  • Fachbereich Klima und Umwelt
  • Fachbereich Immobilienmanagement

Begleitet wird der gesamte Prozess im regelmäßigen Austausch mit externen Stadtplanern und Architekten, der Stadt Aachen und den Nutzern beziehungsweise Anwohnern Eilendorfs.

Zeitschiene und Meilensteine

1. Input

  • Kennenlernen der beteiligten Akteure und deren Rollen im Prozess

  • Betrachtung beispielhafter Projektentwicklungen aus strukturschwachen Regionen
  • Vorträge und Diskussionen mit involvierten Stadtplaner und Architekten
  • Festlegung städtebaulicher Umgriff
  • Erstellung städtebauliches Modell

2. Analyse

2.1 Makroanalyse des Ortes Aachen Eilendorf

  • Geschichte
  • Infrastruktur
  • Demografie
  • Städtebau
  • Architektur
  • Natur
  • ...

2.2 Mikroanalyse „Ortsmitte“

  • Kartierung Gebäudebestand
  • vorhandene / verlorengegangene Nutzungen
  • „Orte im Ort“
  • involvierte Anwohner / Akteure und deren Belange
  • ...

3. Programm

  • Bearbeitung in Gruppen nach Mikrostandorten

  • Entwicklung einer oder mehrerer angemessenen Programmatik(en)
  • Diskussion

4. Reaktion

  • Konzepte / Ideen für Mikrostandorte

  • erste (städtebauliche) Idee(n)
  • Anschluss der Mikrostandorte an Makrolage

5. Vertiefung

  • Vertiefung Konzepte / Ideen

  • Ausarbeitung städtebaulicher Entwürfe
  • Überführung und Prüfung in architektonischer Ausarbeitung

Termine

Mo, 10.10.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 17.10.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 24.10.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 31.10.2022, 09:00 - 15:00, Kolloquium

Mo, 07.11.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 14.11.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 28.11.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 05.12.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 12.12.2022, 09:00 - 13:00, Kolloquium (unter vorbehalt)

Mo, 19.12.2022, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 09.01.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 16.01.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 23.01.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 30.01.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 06.02.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 13.02.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 20.02.2023, 09:00 - 13:00, Betreuung

Mo, 27.02.2023, 09:00 - 13:00, Kolloquium (unter vorbehalt)