Einführung ins Entwerfen

  Bewegungsüberlagerung Urheberrecht: © BB  

Betreuung

Jens Kampermann

Veljko Dinic

Michael Dolinski

Übungen

Vorübung 1.1
EIGENRAUM / RAUMAUFNAHME

Nehmen Sie Ihren eigenen physischen Bewegungsraum auf, den Sie während typischer Handlungen eines Tages einnehmen. Dokumentieren Sie diesen in selbst gewählter Form, um ihn am Abgabetag zu präsentieren. Wie sieht der Raum aus, wenn sich die typischen Handlungen eines Tages überlagern? Lösen Sie die Übungsaufgabe anhand einer zwei- oder dreidimensionalen, bildnerischen Darstellung oder auch mittels einer Tanz- oder anderen Performance, die Sie dokumentieren. Das Medium ist freigestellt.
Sie können einen Katalog der eigenen Maßbedürfnisse erstellen, eine Karte zeichnen, einen Raum abkleben oder mit Kreide um- fahren. Sie können einen einstudierten Bewegungsablauf tanzen oder abgehen, ein Raumkleid nähen, das alle Bewegungen aufnimmt und/oder eine fotografische Überlagerung zur Veranschaulichung verwenden.

Vorübung 1.2
LICHT UND RAUM

Licht schafft Raum. Ändert Licht den Raum? Aufgabe ist es eine leere, weiße, nicht möblierte Raumsituation zu einem der gegebenen Raumtypen zu entwickeln und im Modell zu bauen. Hierbei geht es vor allem um Plastizität und die Inszenierung von Atmosphären. Die Lage der Öffnungen und die Art des Lichteinfalls sind gezielt zu setzten. Jedoch: Durchblicke nach Außen sind aus keiner Perspektive erlaubt, so muss die Lichtführung an kritischen Punkten geschickt gelöst oder umgelenkt werden Konzipieren Sie eine geplante/ kontrollierte Veränderung der Lichtsituation. Sie können hierbei wählen zwischen Kunst- oder Tageslicht. Dokumentieren Sie die sich verändernde Raumsituation fotografisch.
Lösen Sie die Aufgabe anhand eines Guckkastenmodels, welches von vorne geöffnet und mind. 50 cm tief sein soll. Material: lichtundurchlässig,Innen weiß.

Übung 1
MASSE UND RAUM

Raum macht sich breit. Raum lässt keinen Platz für Masse.
Zu entwerfen ist ein unterirdisches Raumgefüge, das einen begrenzten Spielraum (Modell 1:100 maximal 75 x 75 x 75 cm) nicht verlässt.
Besondere Beachtung soll die Dramaturgie der Raumfolge sowie die Belichtung der einzelnen Räume erfahren.
Das Raumgefüge folgt den Bedingungen der zugeordneten Typologie.
Aus der Spezifikation der Raumsequenz sollen bestimmte Atmosphären und Raumgeometrien erarbeitet und in ein unterirdisches Raumgefüge übertragen werden.

Vorübung 2.1
KONTEXT (LÄNDLICH)

Bei der Bearbeitung dieser Aufgabe geht es um die Zusammenhänge eines Ortes.
Was einen Ort tatsächlich ausmacht ist zunächst meist nur eine Ahnung oder ein diffuses Gefühl. Um seinem Genius Loci ein Stück näher zu kommen, ist es hilfreich, ihn unter bestimmten Fragestellungen zu untersuchen. Versuchen Sie nicht die Komplexität des Ortes als Ganzes zu erfassen, sondern konzentrieren Sie sich in Ihrer Analyse zunächst auf einen einzelnen, bestimmten Aspekt. Verlassen Sie sich nicht auf Ihre Erfahrungen und das scheinbar offensichtliche, sondern versuchen Sie den Ort möglichst unvoreingenommen und neu zu entdecken. Die Ergebnisse Ihrer Arbeit
werden in einem Kompendium zusammengefasst und der gesamten Gruppe zur Verfügung gestellt. Die Sammlung dient als Grundlage für die nächste Aufgabe.

Vorübung 2.2
PROTAGONIST

Als Architektinnen und Architekten müssen wir uns mit der Nutzerin, dem Nutzer des zu entwerfenden Raum-Gefüges auseinandersetzen: Wie sieht sein Alltag aus? Was sind ihre Interessen? Was macht er beruflich? Erst durch das Hineinversetzen in die Nutzerin, hier Protagonisten, können Anforderungen, die aus ihrem Lebens- und Arbeitsalltag resultieren in eine passende Architektur übersetzt werden.
In dieser Aufgabe sollen über die Analyse der Tätigkeit, der Bewegungsabläufe und der Raumbedarfe des zugeteilten Protagonisten, benötigte Räume in einem Programm für den weiteren Entwurfsprozess erarbeitet und zusammengefasst werden.
Folgende Fragen sollten hierbei besonders im Blick behalten werden:

  • Welche Räume benötigt die Protagonistin?
  • Was genau tut er/sie dort und wie macht er/sie es im Detail?
  • Wie sind diese architektonisch formuliert?
  • Auf welche Weise haben die Tätigkeit des Protagonisten und der Kontext des Ortes einen Zusammenhang?

Übung 2
EINSIEDELEI

Die zu entwerfende Einsiedelei wird eine Behausung, welche dem Protagonisten als Rückzugsmöglichkeit zur Muße, Leben und zur Ausübung seiner (Berufs-)Tätigkeit dient.
Neben der reinen Umsetzung der Anforderungen in ein räumliches Gefüge, sollen die in der Vorübung analysierten und herausgefundenen Ansprüche des Protagonisten in der Einsiedelei eine architektonische Entsprechungen finden.
Ziel ist es hierbei ein Haus zu entwerfen, das ganz genau auf seinen Bewohner zugeschnitten ist, auf den Kontext reagiert und so eine neue, unerwartete Architektur hervorbringt.